13 Punkteprogramm zur Erklärung von A Tribe Called Knarf1. Der Name: A Tribe Called Knarf ist natürlich eine Verneigung vor den Hiphop Erneuerern A Tribe Called Quest, jedoch ist A Tribe Ca

Geboren 1962 (irdische Zeit) auf dem Mars. Dortselbst frühe musikalische Gehversuche. Mit 3 Jahren Klavier, mit 4 Oboe. Übersiedlung auf die Erde, genauer Nordeuropa, Dithmarschen, erste Punk Band "Electric China". Später ab 1985 Sänger & Komponist der Band "Huah!" Veröffentlichte die Platten "Was machen Huah! Jetzt?" und "Scheiß Kapitalismus" beim Hamburger Label "L'Age D'Or". Fälschlicherweise für Hamburger Schule gehalten, jedoch eher Neptunsche Schule. Danach unter den verschiedenen Namen: Ladies Love Knarf Rellöm, Knarf rellöm Ism, Knarf Rellöm with the Shishashellöm & Knarf rellöm Trinity verschiedenste Platten beim Hamburger Label ZickZack veröffentlicht. Unzählige intergalaktische Tourneen und Kollaborationen mit anderen Musikern wie: Jan Delay, Rocko Schamoni, Schorsch Kamerun, Dj Patex, Viktor Marek, Hans Nieswandt, Dj Supermarkt, Hank McCoy, Bernadette La Hengst, Guz, den Aeronauten, Pascal Fuhlbrügge und anderen. Theaterprojekte in Köln (Mentallica), Bremen, Bonn (Leonce und Lena), Oberhausen (Sweatshop), Hamburg (Behörde für Lieblingslieder, die lebende Jukebox), Wien (Proletenpassion), wofür er den renommierten österreichischen Theaterpreis Nestroy erhielt, Landestheater schleswig-holstein (der kaukasische kreidekreis).
Nebenprojekte: 
die Mobylettes
die Zukunft, cd "Sisters & Brothers" bei trikont/ München
Umherschweifende Produzenten
cd "Umherschweifende Produzenten" bei From Lowfi To Disco/ Darmstadt.
Resident DJ im Pudel Club (jeden ersten Mittwoch unter dem Titel "Fürst Mittwoch")
Alias: King Fehler, Marilyn Mango
Letzte Langspielplatte (2016):
A Tribe Called Knarf "Es ist die Wahrheit, obwohl es nie passierte",
cd/lp bei Staatsakt/Berlin.

Am 03.12.2019 kommt beim Ventil Verlag das Buch „Wir müssen die Vergangenheit endlich Hitler uns lassen“. Ein Sammelsurium seiner Texte für und über Musik, Zeitungen, Radio und Unveröffentlichtes.

Programme

  • Wir müssen die Vergangenheit endlich Hitler uns lassen (präsentiert von ByteFM)

  • Kritik der Leistungsgesellschaft

    "Die musikalische Stoßrichtung ist klar wobei dieses Mal die Intentionen wirklich in aufregenden Sounds und aufregenden Texten begründet liegen."    Carsten Agthe, Schall Magazin

    "Rellöm ist aber kein Spinner, sondern einer der wenigen unterhaltsamen und intelligenten politischen Künstler. Und tanz bar, witzig und originell noch dazu." Christof Meueler, Neues Deutschland (CD der Woche)

    „Immer noch Hamburgs originellstes Allroundgenie"    Jürgen Ziemer, Rolling Stone

    „Album des Monats“    konkret 05/2022

    Rellöms Parolen bringen es immer wieder auf den Punkt. Oft reicht nur diese eine wahre Zeile, die Hirn und Herz bewegt: "Die Mieten Sind Zu Hoch"    Jasmin Lütz, laut.de

     

     

    Die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen, das ist Rellöms Superpower, die auf dieser Platte besonders furios ausbricht.

    Christina Mohr, Junge Welt

     

     

    Northern-Soul, Funk, Dub, House und Krautrock, Knarf Rellöm hat alles drauf. Auch auf seinem neuen Album „Kritik der Leistungsgesellschaft“.

    Jens Uthoff, taz

     

     

    Der Hamburger Schüler aus der hinteren Reihe, Knarf Rellöm, erfindet sich und seine Mitmusiker alle paar Jahre neu

    Mathias Möller, Der Bund (CH)

Knarf Rellöm
• HUAH!, Was machen HUAH! Jetzt? (1990/2005 CD/ LP “L`Age D`Or)
• HUAH!, Scheiß Kapitalismus (1992/2006 CD/LP L`Age D`Or)
• Die Aeronauten play Knarf Rellöm (1995 Single Tom Produkt)
• Ladies Love Knarf Rellöm, “Bitte vor R.E.M. einordnen“ (1997 CD wsfa / LP Ritchie Rec.)
• Knarf Rellöm ISM ”Fehler is King“ (1999 CD wsfa / LP Ritchie Rec.)
• Beitrag auf der ZickZack Labelcompilation “Bis auf weiteres eine Demonstration“ (2002 ZickZack)
• Split 12” zusammen mit Saalschutz, mit Remixen von Knarf Rellöm-Stücken u.a. von Golden Boy, (2003 Rewika)
• Beitrag auf der Spex-CD-Compilation (1/2 – 04) mit dem Track “Null – Eins“
• Knarf Rellöm with the ShiShaShellöm "Einbildung ist auch 'ne Bildeung" (2004 CD wsfa LP Ritchie Rec.)
• Beitrag auf der “I can’t relax in Deutschland“-Compilation (2005 Buch + CD “I can’t relax in Deutschland“ Unterm Durchschnitt)
• Beitrag auf der SZ-Mediathek 1997 mit dem Track “Autobiografie einer Heizung“ (2005 Buch + CD “ SZ-Mediathek 1997“ Süddeutsche Zeitung)
• Move Your Ass And Your Mind Will Follow (2007 CD wsfa / LP Richie Rec.)
• Internet Vinyl (2008 12" Richie Rec.)
• Die Zukunft, sisters & brothers (2010)
• Umherschweifende Produzenten (2014)

Viktor Marek
• Bürobert/ Büroberta (1997 Single im Eigenvertrieb)
• Colm (1997 Single)
• 8 Doogymoto (2000 Reisschallplatten/Vinyl)
• 8 Doogymoto “Minimalistico” (2003 Soundslike/Accidental)
• The Boy Group "Love is a freaquency" (2006 Enduro)
• Jacques Palminger & the Kings of Dub Rock, Mondo Cherry (2008 PIAS)
• Jacques Palminger & the Kings of Dub Rock, "Lied für Alle" (2010)
• Jacques Palminger & 440 Hz Trio, "Jazz & Lyrik" (2012)
• The Kings of Dub Rock, "fettuccini" (2012)
• Ashraf Sharif Khan & Viktor Marek (2012)

DJ PATEX
• School of Zuversicht, Randnotizen From Idiot Town (2010)

A Tribe Called Knarf Info Edit

“Please File Under `Kapitalistischer Realismus´”, empfiehlt der Aufkleber/Sticker auf dem Cover von „Es ist die Wahrheit, obwohl es nie passierte“. Wiki sagt: „`Leben mit Pop – Eine Demonstration für den kapitalistischen Realismus´ war eine am 11. Oktober 1963 von Konrad Lueg und Gerhard Richter im Düsseldorfer Möbelhaus Berges, Flinger Straße 11, organisierte Ausstellung mit gleichzeitiger Demonstration. Die Ausstellung begründete den Begriff Kapitalistischer Realismus.“ „Kapitalistischer Realismus – Von der Kunstaktion zur Gesellschaftskritik“ ist der Titel einer von Sighard Neckel herausgegebenen Aufsatzsammlung von 2010. Darin schreibt Ulrich Bröckling unter dem Titel „Jenseits des kapitalistischen Realismus: Anders anders sein“: „Rimbauds `Ich ist ein anderer´ - die Urformel des modernen, dezentrierten Subjekts – ist längst zum kategorischen Imperativ be different, mutiert, Selbstentfremdung ist zur Schlüsselqualifikation geworden.“
„kapitalistischer realismus ohne alternative“ ist der Titel einer Flugschrift des englischen Kulturkritikers Mark Fisher. Darin schreibt er über eine Demonstration von Schülern und Studierenden gegen die drastische Erhöhung der Studiengebühren im Jahr 2010 und den von vielen Altlinken beklagten Mangel an an politischer Begleitmusik: “Tatsächlich haben die Demonstranten hauptsächlich Grime und Dancehall gespielt, dazu noch Chart-Rap und R&B wie Rihanna und Nikki Minaj. Es ist bemerkenswert, dass in dieser Musik politische Inhalte vollkommen abwesend waren. Aber Grime, Dancehall und R&B haben einen Bezug zur Gegenwart, den ältere Formen politischer Musik nicht haben und genau an dieser Stelle gerät man in ein Dilemma. Es wirkt fast so, als wären wir vor die Wahl gestellt, zwischen einer mittlerweile ausgelutschten `politisch engagierten´ Musik und einem inhaltslosen Sound der Gegenwart. Im Guardian wird regelmäßig über den Mangel an `Protest´-Musik lamentiert, aber für viele von uns war
`Protest´ seit jeher eine eher fade Vorstellung davon, was Musik bewirken könnte. Zudem ist Protestmusik nicht verschwunden: Beim Occupy-Camp außerhalb der St. Paul’s Cathedral herrschte kein Mangel an akustischen Gitarren. Woran es dagegen mangelt, ist eine Form politischer Musik, die genuin für das 21. Jahrhundert ist.“
Dem kapitalistisch-realistischen Imperativ be different beugt sich Knarf Rellöm, aber different. Frei nach dem Motto "always different, always the same", so John Peel über The Fall, nicht erst seit „How I wrote Mark E.Smith“ ein Fixpunkt im Rellömversum. Different mit neuem Namen. Nach Ladies Love Knarf Rellöm, Knarf Rellöm with the Shi Sha Shellöm, Knarf Rellöm Org, Knarf Rellöm Trinity, Knarf Rellöm Ism und einem guten Dutzend weiterer Namen jetzt also: A Tribe Called Knarf. „A Tribe Called Knarf ist natürlich eine Verneigung vor den Hiphop Erneuerern A Tribe Called Quest, jedoch ist A Tribe Called Knarf kein Hiphop, sondern die Wahl des Namens eine Hommage an die Expermentierlust von ATCQ. Und wieder ein Wechsel des Namens. Nur Eines bleibt gleich: die ewige Veränderung. Und alles nur um das Tempo hochzuhalten und die Musikindustrie vor sich her zu treiben.“ Sagt Knarf. Hm, wer treibt da wen vor sich her? Und warum immer nur Knarf im Namen, wo doch DJ Patex und Victor Marek fest in der Band sind? „Patex hat die School of Zuversicht und Viktor ist auch solo sehr umtriebig. Knarf ist die Konstante, weil er im Notfall der Chef ist.“ Sagt Knarf, realistisch. Und stellt vor: „Die Bandmitglieder: DJ Patex, Bass, Gitarre, Gesang, Synthesizer. Bekannt auch durch ihre Band School of Zuversicht und ihre Arbeit als DJ.
Viktor Marek, Schlagzeugmaschinen, Effekte, Synthesizer, Produktion und Gesang. Bekannt auch durch die Kings Of Dub und Zusammenarbeit mit Ashraf Khan und Hajusom.
Knarf Rellöm, Bass, Gitarre, Gesang, Synthesizer. Bekannt auch durch Huah!, Die Zukunft und die Umherschweifenden Produzenten.“
Bei laut.de sagt Knarf, weniger realistisch: "Pop ist ein grundsätzlich kapitalistisches Segment, in dem sozusagen der Kapitalismus ganz selten mal (aber dann mit großer Freude) mit den eigenen Waffen geschlagen werden kann." Ganz, ganz selten. Eher nie.
Der Titel des Albums: "Es ist die Wahrheit, obwohl es nie passierte". Erinnert an den Postillon-Effekt: hey, ist das wirklich passiert? Hat ein bayrischer Minister einen deutschen Schlagersänger wirklich einen „wunderbaren Neger“ genannt? Wird Donald Trump wirklich der nächste US-Präsident? Und Kanye West der übernächste? Knarf zum Titel: „Die Band glaubt hierin die Essenz ihres Schaffens gefunden zu haben: Herstellung von Wahrheit, die nie stattgefunden hat.“
Das Album beginnt mit stattgefundener Wahrheit. Szenen aus dem kap-real Alltag:
„wie ich aufwachte, weil der wecker klingelte,
wie ich den wecker auf snooze stellte,
wie ich mich nochmal umdrehte
muuuuuhhhhh
wie ich morgens aufstand
ich in die küche ging,
wie ich mir einen kaffee machte
wie ich mir einen toast machte
wie ich mir einen brei machte,
wie ich dann die zeitung las,
die zei zei zei tung, in der drin steht,
was ich denke,
moment mal
die zei-zei zeitung,
in der absolut NICHT drin steht was ich denke
mein täglich faschistisches blatt gebe mir heute
i heard a bassline
that was so fine
Und hier kommt die Bassline.
„Sometimes I wake up in the morning with a bassline, a ray of sunshine.“
Sang der junge George Michael mit Wham! Unbewußter Einfluss? Wie alle Rellöms leidet auch A Tribe Called Knarf nicht unter Einflussangst, wie alle Rellöms gibt sich auch A Tribe Called Knarf der Einflussekstase hin. In Brinkmann-hafter Aufzählung droppt „Bassline“ Namen, zwar nicht Wham!, aber:
„wie wir über king tubby sprachen
wie wir über moody man(n) sprachen
wie wir über oscar wiener sprachen
wie wir über bazon brock sprachen“
Wie wir deutsch und englisch sprachen, selbstverständlich, denn wir sind großgeworden, haben uns gebildet, geformt mit angloamerikanischer Musik, ohne die wir nicht wären, was wir sind und was wir werden.
„Ich erinnere mich an Fahrten nach Hamburg. Zum Konzert von GUN CLUB, FALL und KILLING JOKE. Ich war nicht begeistert, ich war verwirrt. Ich sah blöd aus und ich hab es geahnt.“
(„Autobiographie einer Heizung“, 1997 auf „bitte vor R.E.M. einordnen“, bester deutschsprachiger HipHop, den kein Mensch so nennt, gesamplet wird Randy Newman, „Baltimore“)
Wenn Pop-Musik (mit Bindestrich) erst in der konkreten, kontingenten Rezeption Pop-Musik wird, und jede andere Deutung unterschlägt das Besondere, Einzigartige an Pop-Musik, dann ist Knarf Rellöm ein Musterschüler. Hören, kapieren, kopieren, deuten, umdeuten, interpretieren, fortschreiben, rewriten, überschreiben, abschreiben, antworten…das sind die Kulturtechniken der Rellöms. Pop als Verständigungsmedium, Koordinatensystem. Some of my best friends are popsongs.
Von dezenten Anspielungen und versteckten Verweisen halten die Rellöms wenig, Links & Winks kommen mit fettem Zaunpfahl, auch der Humor ist keiner von der feinsinnigen Sorte, krachende Kalauer und ko(s)mische Kostüme stellen die Toleranz sensibler Indieseelen auf die harte Probe. Auch ein Grund dafür, dass die Rellöms nie ganz so Ernst (eben) genommen wurden wie andere Bands aus der Hafenstadt. Das Festhalten am albernen Deutschpunknamen Knarf Rellöm (Frank Möller, hahaha) hilft ebenfalls nicht weiter beim Kanonisieren & Nobilitieren. (Kommentar von Knarf: „Knarf Rellöm ist kein typisches Punk Pseudonym wie Schorsch Kamerun oder Campino etc sondern ein post Punk Pseudonym. Ich wollte meinen mir unangenehmen Hippie Punker Namen loswerden & hab mich unter Schwierigkeiten umbenannt. Mein vorheriger Name: "Waldi". Deswegen kommt mir Knarf Rellöm kein Stück witzig vor. Ich wunder mich immer, wenn Leute das witzig finden. Ich find das schön konkret.“)
Und Chef hin, Chef her, dass diese Gruppe (das Wort Band wäre fehl am Platz) nach wie vor den Namen ihres Gründungsmannes trägt, das lenkt den Blick weg von den dialogischen, mehrstimmigen Qualitäten der Musik, vom lingualen Gender-Intercourse. Und was da verschenkt wird an Marketingpotential: Knarf & Patex, die Sonny & Cher des deutschen Diskurspop, Knarf & Patex, die Jay Z. & Beyoncé der Generation Pudel, Knarf & Patex, die Thurston Moore & Kim Gordon der Hamburger Schule (Autobiographie einer gedemütigten Frau t.b.c.), Knarf & Patex, die Serge Gainsbourg & Jane Birkin von der Reeperbahn, Knarf & Patex, die Heinz Schenk & Lia Wöhr ohne Äppelwoi, Knarf & Patex, die Flaming Lips & Miley Cyrus des kapitalistischen Realismus, Modell Merkel. Usw.
Wie die Einflussekstase, das demonstrative heart & influences on your sleeve tragen, kann das Kalauern und der Knarfkram auch gelesen werden als Ausdruck eines Unwohlseins mit – im Übrigen sehr männlich geprägten, auch wenn die aktuellen Protagonisten das von sich weisen würden – Künstlerentwürfen im Umfeld der Hafenstadt, die bei aller Betonung des Kollektiven doch sehr hängen an, nun ja, bürgerlichen Auteur & Genie-Vorstellungen. Bilder, nach denen Menschen & Medien lechzen. In diesen Bildern, so die küchenpsychologische Ferndiagnose, mag/vermag sich der Typ, dessen
„Musik sich anhört wie ein Mülltonne, die den Meiereiberg herunterrollt“
(„Autobiographie einer Heizung“) nicht wiederfinden oder: er mag sie sich nicht anmaßen?
Stattdessen Lieber Dialog & Überschreiben. Wer macht die Nazis? (Nicht: Wehrmacht die Nazis) Fragt Knarf in „Über 20 Geschichten“, wieder The Fall zitierend, „Who makes the Nazis“ (after all it was you & me, möchte man antworten, wäre das nicht von den blöden Stones). Supermoment der Platte im selben Song: Patex singt:
„laura nyro und ihrem schrei
bei nowhere to run to nowhere to hide”
Überschrieben & kommentiert wird ein Song der benachbarten Goldenen Zitronen. „Was ist romantisch für Ted Gaier“ fragt Knarf Rellöm Ism 1999 auf „Fehler is King“, jetzt, vor dem Krieg ist nach dem Krieg, rekonstruieren & rekontextualisieren A Tribe Called Knarf „Seitdem der Krieg ist“, inklusive der Zeile „aber die da oben machen ja doch was sie wollen“, die
heute nach Frei & Heide & Wutbürger klingt. (Gerade noch mal auf der „Totschlag“-LP nachgeschaut: unter den Komponisten von „Seitdem der Krieg ist“ steht: Rellöm. Kommentar von Knarf: „Den `Krieg Song´ gibt es von Huah!, aber nur auf einem L'age D'Or Sampler (Titel grad vergessen). Wir waren damals der Ansicht, daß wir Fans betrügen, wenn wir es mehrmals veröffentlichen, deswegen kam es nie auf ein Huah! Album.
Die Zitronen haben es nicht nur gecovert, sondern bearbeitet, deswegen heißt es bei ihnen: `Seitdem der Krieg ist´.)
Bestes Denglisch: „The Praxis of Love“ zur Melodie von Frankies “The Power of Love”. Es geht um die erstaunlich selten diskutierte Frage, warum die Pop-Musik das Modell der romantischen Liebe so maßlos überhöht.
Könnte noch weiter schreiben, muss jetzt aber Schluss machen, morgen Abgabe, gibt auch nur 150 Euro von Staatsakt, kapitalistischer Realismus.
„Woran es dagegen mangelt, ist eine Form politischer Musik, die genuin für das 21. Jahrhundert ist.“ Sagt Mark Fisher. "Es ist die Wahrheit, obwohl es nie passierte" wäre ein Vorschlag. Zu diskutieren wäre: genuin?
Peace, Klaus Walter.


Hey Leute von den Medien,
wenn Euch der obige Text zu lang und/oder zu kompliziert ist, hier ein paar Textbausteine. Damit könnt Ihr Eure Artikel oder Moderationen zur Not schreiben, ohne das Album hören zu müssen:
„Nach mehrjähriger Auszeit haben sich zurückgemeldet…Urgestein der Hamburger Szene…Pionier der Hamburger Schule…wichtige Stimme des Diskurspop…aus dem Umfeld der Hafenstraße…gehören zum Inner Circle des legendären Pudel Club…St.Pauli…Kiez…Rote Flora…Gentrifizierung…Widerstand…Hausbesetzer…Kultfigur…sexy vocals…genialer Multiinstrumentalist…skurriler Typ…schräger Humor…ewig unterschätzt…Kapitalismuskritik…Auswüchse des Kapitalismus…Flüchtlingsproblematik…neoliberale Exzesse…Cut & Paste…Cut Up…Burroughs…Tocotronic…Blumfeld…Goldene Zitronen…undogmatisch…humorlos…Rocko Schamoni…humorvoll…ausgestreckter Mittelfinger…politische Musik auf der Höhe der Zeit…Frank Möller“