THE FIL ON THE HILL

Für seine neue Show steigt Fil von dem Berg herab, auf dem er seit seinem 9. Geburtstag haust. Seit jenem Tage, da die Mutter ihn beiseite genommen hatte mit den Worten: "Du bist besser als die anderen, Junge. Hast einfach mal mehr drauf als deine Spielgefährten. Ich meine -  Gott schütze sie, aber sieh sie dir an: Es sind Kinder. Du überragst sie." "Ich weiß das längst", hatte Fil damals mit dem Anflug eines Lächelns geantwortet, " Aber ist doch egal". "Und der bescheidenste Knabe des Universums - der bist du obendrein" hatte die Mutter da mit tränenerstickter Stimme hinzugefügt, "achte darauf, dass das die Leute auch bemerken."So war Fil auf seinen Berg gestiegen (das ist ein metaphorischer Berg, so wie der Zauberberg, wobei, der ist, glaubich, sogar ein echter Berg, eher wie der Schuldenberg. Müsste eigentlich ‚Schuldengrube’ heißen, oder? Fuck, ich check so viel, dass es raucht) und hatte sich die nächsten Jahrzehnte darauf konzentriert, nicht viel Wind um die eigene Großartigkeit zu machen. Er wurde Komiker. Vielleicht der beste, den es in Deutschland jemals gab. Auf jeden Fall der bescheidenste. Bis zu 150 Auftritte pro Jahr absolvierte er, die linksversiffteste selbstverwaltete Kulturhütte, die uncharismatischste Mehrzweckhalle, die umgebauteste Scheune in der trostlosesten Provinz waren ihm recht und billig. Auf jeder Hochzeit, jeder Abifeier, jeder Massenentlassung trat er auf. Wer ihn fragte, der wurde erhört. Nur Fernsehangebote lehnte er ab. Alles was seinen Erfolg mehren könnte, mied er wie die Pest und tingelte stattdessen durch Pforzheim, Cloppenburg, Leer, Erkner, Schwedt, Schwachhausen, Keuchkirchen, Fleckseuchen und Hamburg. In diesen Nestern gab er stets alles, schenkte sich nichts und machte so jeden Abend zu einem einzigartigen unwiederbringlichen Juwel. Für die Leute, die halt zufällig grad da waren - selten mehr als zwei Dutzend. "War ja erstaunlich gut" sagten diese einfachen Menschen hinterher und gingen wieder nachhause zu ihren Internetroutern, ohne zu verstehen, was sie da gerade gesehen hatten. Fil aber war glücklich. Er war glücklich, denn er konnte seine beiden großen Begabungen ausleben: Bescheidenheit und Genialität. Schön wäre es, wenn ihn die gesamte Menschheit nun auch noch heiß und innig geliebt hätte, aber das hatte ja schon bei Jesus nicht funktioniert. Und nun also wieder eine neue Show. Wie jedes Jahr übrigens. Anders als letztes Jahr. 

Die neue Show von FiL startet im November 2018 -Termine sind ab sofort buchbar.

Für seine neue Show steigt Fil von dem Berg herab, auf dem er seit seinem 9. Geburtstag haust. Seit jenem Tage, da die Mutter ihn beiseite genommen hatte mit den Worten: "Du bist besser als die anderen, Junge. Hast einfach mal mehr drauf als deine Spielgefährten. Ich meine -  Gott schütze sie, aber sieh sie dir an: Es sind Kinder. Du überragst sie." "Ich weiß das längst", hatte Fil damals mit dem Anflug eines Lächelns geantwortet, " Aber ist doch egal". "Und der bescheidenste Knabe des Universums - der bist du obendrein" hatte die Mutter da mit tränenerstickter Stimme hinzugefügt, "achte darauf, dass das die Leute auch bemerken."
So war Fil auf seinen Berg gestiegen (das ist ein metaphorischer Berg, so wie der Zauberberg, wobei, der ist, glaubich, sogar ein echter Berg, eher wie der Schuldenberg. Müsste eigentlich ‚Schuldengrube’ heißen, oder? Fuck, ich check so viel, dass es raucht) und hatte sich die nächsten Jahrzehnte darauf konzentriert, nicht viel Wind um die eigene Großartigkeit zu machen.
Er wurde Komiker. Vielleicht der beste, den es in Deutschland jemals gab. Auf jeden Fall der bescheidenste.
Bis zu 150 Auftritte pro Jahr absolvierte er, die linksversiffteste selbstverwaltete Kulturhütte, die uncharismatischste Mehrzweckhalle, die umgebauteste Scheune in der trostlosesten Provinz waren ihm recht und billig. Auf jeder Hochzeit, jeder Abifeier, jeder Massenentlassung trat er auf. Wer ihn fragte, der wurde erhört. Nur Fernsehangebote lehnte er ab. Alles was seinen Erfolg mehren könnte, mied er wie die Pest und tingelte stattdessen durch Pforzheim, Cloppenburg, Leer, Erkner, Schwedt, Schwachhausen, Keuchkirchen, Fleckseuchen und Hamburg. In diesen Nestern gab er stets alles, schenkte sich nichts und machte so jeden Abend zu einem einzigartigen unwiederbringlichen Juwel.
Für die Leute, die halt zufällig grad da waren - selten mehr als zwei Dutzend. "War ja erstaunlich gut" sagten diese einfachen Menschen hinterher und gingen wieder nachhause zu ihren Internetroutern, ohne zu verstehen, was sie da gerade gesehen hatten. Fil aber war glücklich. Er war glücklich, denn er konnte seine beiden großen Begabungen ausleben: Bescheidenheit und Genialität. Schön wäre es, wenn ihn die gesamte Menschheit nun auch noch heiß und innig geliebt hätte, aber das hatte ja schon bei Jesus nicht funktioniert.
Und nun also wieder eine neue Show.
Wie jedes Jahr übrigens.
Anders als letztes Jahr.